Ein Bild ist nicht nur ein Bild, es kann für jemanden die ganze Welt bedeuten

Veröffentlicht am Kategorisiert in Kreativität/ Kunst und Psyche, Persönliches

Kennt ihr das, ihr steht vor einem Bild oder jemand zeigt sein selbst gemaltes und ihr denkt, „was soll das denn?“. Vielleicht sprecht ihr es auch aus. Ja, und es ist auch gut ehrlich zu sein. Doch manchmal hilft ein zweiter Blick, ein „..what´s behind?“ Moment. Dazu möchte ich euch diese kleine, persönliche Geschichte von mir erzählen.

Heute in meinem 3-tägigen Weiterbildungsseminar, gab es eine Aufgabe, in welcher es darum ging, eine persönliche Erfolgsgeschichte aus seinem eigenen Leben noch mal Revue passieren zu lassen.

Mir fiel dabei meine Neurodermitis ein, welche ich mit 18 Jahren in einer schweren Form hatte, bedeutet schlaflose Nächte, ständig ein Gefühl des Nichtwohlfühlens, mich so lange gekratzt bis Blut floss und Wundschmerz eintrat, nur , um dieses furchtbare Gejucke zu unterbinden. Vom Aussehen will ich da gar nicht reden. Meine sensible Haut war einfach nur eine Wunde und die Augen konnte ich teilweise morgens nicht öffnen. Für mich damals als 18 jährige wirklich grausam. Und doch kann ich sagen, dass diese Zeit einer der schönsten Zeiten war , die ich erlebt habe. Warum? Weil ich an einen Ort gelangte, der mich bis heute magisch anzieht-  Das Tote Meer in Israel. Es ist ein Eldorado für Hautkrankheiten, so etwas wie die letzte Rettung. Durch sein besonderes Klima inkl. dem salzigen Meerwasser, dem Brom und den Mineralien die dort enthalten sind. Ich liebe diesen Ort. Es war aufregend zum ersten Mal nach Israel zu reisen, alles andere als  Pauschalurlaub. Nein, ich traf Gleichgesinnte, feierte mit den Israelis, blühte auf, äußerlich wie innerlich, fuhr durchs kleine Land, lernet Tel Aviv kenn, Haifa, BeerSheva, Bethlehem, jeder einzelne Moment war besonders und machte mich so glücklich, Und ich liebte diesen Blick, wenn nachts das Mondlicht  ein Glitzern auf das Tote Meer zauberte, die jordanischen Lichter auf der gegenüberliegenden Seite erstrahlten und die Wüste, die sich majestätisch erhob. Und genau dieses Bild habe ich damals mit 18 Jahren zu Hause gemalt, wenn sich mein Hautzustand wieder verschlechterte, und ich nur noch zu Hause war, nicht mehr rausging, weil ich mich auch wegen meines Äußeren schämte. Und dann blieben mir nur diese Erinnerungen an meinen Sehnsuchtsort, dem Toten Meer, eingefasst in einem Bild. Meine ganz besondere Welt. .

Diese Erinnerungen kamen mir nun in dem Seminar wieder in den Sinn und und auch an dieses Bild von damals, welche sich leider nicht mehr habe. Und deshalb setzte ich abends noch mal hin, und begann wieder dieses  Motiv zu malen, aus meiner Erinnerung. Und dabei flossen ein Paar Tränen an diese so berührende Zeit für mich. Das Bild ist im eigentlichen Sinne nicht besonders künstlerische, aber für mich ist es eine besondere Welt, die darin verkörpert ist.

Daher: Ein Bild ist nicht nur ein Bild, es kann für jemanden seine ganze Welt bedeuten!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert