Einleitung
In meiner Forschungsreise im März/April 2023 habe ich 7 Tage denselben Gegenstand gezeichnet. Dabei habe ich festgestellt, dass uns nichts so gut reflektieren kann wie der Prozess ein Bild zu zeichnen. Wir entdecken unseren Frust, unsere Gedanken, unsere Gedanken, Vorlieben, Motive….. Aus diesem Grund habe ich diese Übung hinzugefügt.
Wozu sich selbst reflektieren?
Vielleicht magst du dich fragen, wozu du dich selbst reflektieren sollst? Welchen Sinn hat das? Dann möchte ich dir eine mögliche Antwort dazu geben:
In der heutigen Zeit ist Selbstreflexion wichtiger denn je, weil wir mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert sind, die es schwierig machen können, unser Leben sinnvoll zu gestalten und uns selbst zu verstehen. Zum Beispiel können technologische Fortschritte und die schnelle Verbreitung von Informationen zu einer Informationsüberflutung führen, die es schwierig machen kann, Prioritäten zu setzen und klare Ziele zu verfolgen. Gleichzeitig können soziale Medien und andere digitale Plattformen uns dazu verleiten, unser Leben mit dem anderer zu vergleichen und uns selbst zu kritisieren, was zu einem niedrigen Selbstwertgefühl und Selbstzweifel führen kann. Und unsere Selbstverantwortung kommt dadurch zu kurz.
Selbstreflexion kann uns helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen, indem wir uns die Zeit nehmen, um unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen zu überdenken und zu verstehen. Durch Selbstreflexion können wir lernen, uns selbst besser zu akzeptieren, unsere Ziele und Werte zu klären und unseren Fokus auf das Wesentliche zu richten. Auch im Hinblick auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ist Selbstreflexion wichtig, da sie uns hilft, unsere Kommunikation und Interaktionen mit anderen zu verbessern und Konflikte zu lösen.
Insgesamt ist Selbstreflexion ein wichtiger Schlüssel zur Selbstentwicklung und zum Wohlbefinden, und kann uns helfen, unsere Herausforderungen zu meistern und ein erfülltes Leben zu führen.
Übungsanleitung
Du benötigst für dies Übung mindestens einen Bleistift, Radiergummi, Anspitzer, Papier deiner Wahl. Mehr brauchst du nicht. Je simpler, um so besser für diese Übung. Es ist eine Basisübung, die es dennoch in sich hat.
- Wähle einen Gegenstand aus, den du sieben Tage lang zeichnen möchtest. Schon über die Auswahl des Gegenstandes kannst du viel über dich erfahren.
- Nimm dir jeden Tag Zeit, um den Gegenstand zu zeichnen. Am besten ist eine Bleistiftzeichnung, da du nichts groß vorbereiten musst und für den Anfang völlig ausreichend ist). Nehme als Richtschnur ca. 20 Minuten. Es hängt ganz von dir ab.
- Beobachte, wie sich deine Zeichnungen von Tag zu Tag verändern und auch Du.
- Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, Fehler zu machen. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, durch das Zeichnen zu lernen und zu wachsen.
- Reflektiere am Ende der sieben Tage über deine Erfahrungen. Was hast du über den Gegenstand und über dich selbst gelernt? Wie hat sich deine Wahrnehmung verändert?
- Wenn du magst, mache jeden Tag ein Foto von deinem Werk.
Denke daran, dass es bei dieser Übung nicht darum geht, eine Meisterzeichnung zu erstellen, sondern darum, durch das Zeichnen und Beobachten zu lernen und zu wachsen.
Du kannst meine Erfahrungen mit der Forschungsreise hier nachlesen. Vielleicht holst du dir dort Anregungen oder aber führe diese Übung erst einmal durch und komme selbst auf Anhaltspunkte. Auch ich habe am Schluss gemerkt, was mir in dem Prozess noch alles eingefallen ist.
Mögliche Fragestellungen
Innerhalb des Prozesses ist es gut zum einen einfach nur zu beobachten und zum anderen hast du auch die Möglichkeit mit Fragestellungen dir noch besser auf die Schliche zu kommen.
Hier findest du einige Fragen dazu aufgelistet. Denke daran, erst einmal ohne Fragen zu beobachten. So kommst du dahinter, an was du als erstes denkst, wohin deine Gedanken gehen. Schreibe diese am besten während des Zeichnens gleich auf ein Papier. Ansonsten vergisst man diese oft und ist auch im Prozess im Kopf. Also, schnell rauf aufs Papier und dann weiter!!! Falls es dir nicht so leicht fällt zu beobachten, dann nutze auf jeden Fall die Fragen.
Hier findest du einige dazu aufgelistet:
- Wie fühle ich mich gerade? Was löst das Zeichnen in mir aus?
- Was denke ich gerade? Welche Gedanken kommen mir beim Zeichnen in den Kopf?
- Was bedeutet das Bild für mich? Welche Emotionen oder Erinnerungen weckt es in mir?
- Welche Herausforderungen habe ich beim Zeichnen des Bildes erlebt? Wie bin ich damit umgegangen?
- Was kann ich aus meinem künstlerischen Prozess lernen? Wie kann ich diese Lektionen auf andere Bereiche meines Lebens anwenden?
- Welche Veränderungen oder Verbesserungen könnte ich an meinem Bild vornehmen? Was sagt mir das über meine Persönlichkeit oder meinen Stil?
- Wie verändert sich mein Bild im Laufe der Zeit? Welche Fortschritte mache ich?
- Was inspiriert mich, das Bild zu zeichnen? Wie kann ich meine Inspiration nutzen, um meine kreativen Fähigkeiten zu verbessern?
- Welche Bedeutung hat das Thema des Bildes für mich? Wie kann ich es nutzen, um mich selbst besser zu verstehen?
Abschluss
So, und nun wünsche ich dir viel Freude bei dem 7-tägigen Zeichnen. Und wenn du Fragen hast oder mir auch einfach deine Reflexionen mitteilen möchtest, sehr, sehr gerne:-) Und natürlich auch gerne bei Verbesserungsvorschlägen;-)Meine E-Mail findest du unter Kontakt.
Habt eine gute Zeit, Sandra.