Je mehr Dinge sich verändern, desto mehr bleiben sie gleich
In der heutigen Zeit scheint sich alles ständig zu wandeln – täglich, ja fast stündlich, wenn man den Medien folgt. Inmitten dieses ständigen Wandels begegnete mir ein Satz, der eine tiefe Wahrheit in sich trägt:
„Je mehr sich die Dinge verändern, desto mehr bleiben sie gleich.“
Was genau bedeutet dieser Satz? Woher stammt er? Und was hat er mit Kreativität und unserer inneren Welt zu tun? Lassen wir das einmal ins Licht rücken.
Herkunft des Satzes
Der Satz stammt von dem französischen Schriftsteller und Journalisten Jean-Baptiste Alphonse Karr, der ihn im Jahr 1849 in seiner Satirezeitschrift Les Guêpes („Die Wespen“) veröffentlichte. Karr war bekannt für seinen scharfsinnigen, oft zynischen Humor und seine bissigen Kommentare zur Gesellschaft seiner Zeit.
Geboren 1808 in Paris, begann er als Romanautor und wurde später Journalist. Er arbeitete unter anderem als Chefredakteur von Le Figaro, bevor er seine eigene Satirezeitschrift gründete. Sein berühmter Satz „Plus ça change, plus c’est la même chose“ wurde zu einem geflügelten Wort und wird bis heute in vielen Kontexten verwendet.
Karr kritisierte Politik, Moral und Heuchelei, allerdings nicht als radikaler Revolutionär, sondern als skeptischer Beobachter. Neben seiner literarischen Tätigkeit war er ein begeisterter Gärtner – eine interessante Parallele, denn auch in der Natur gibt es den Kreislauf des Wandels, während gewisse Prinzipien immer gleich bleiben.
Offensichtliches – und das Dahinterliegende
Auf den ersten Blick könnte man den Satz so deuten: Egal, was Politiker tun, am Ende bleibt doch alles gleich. Gesellschaftliche Strukturen scheinen sich zu wandeln, doch oft kehren ähnliche Muster wieder. Aber steckt vielleicht noch mehr dahinter?
Persönliche Bedeutung: Dein Wesenskern im Wandel
Was, wenn dieser Satz nicht nur auf die Gesellschaft zutrifft, sondern auf uns selbst? Was, wenn er einen Hinweis auf unsere tiefste innere Haltung gibt?
Der Wesenskern und das sich wandelnde Außen
Stell dir vor, in dir existiert ein unveränderlicher Kern – nennen wir ihn deinen Wesenskern. Solange sich in deinem äußeren Umfeld nichts verändert, fällt er dir kaum auf. Dein Leben läuft stabil, du passt dich an äußere Gegebenheiten an, und das funktioniert gut.
Doch was passiert, wenn sich plötzlich alles um dich herum verändert?
Gerade in Zeiten großer Veränderungen zeigt sich dein Wesenskern besonders deutlich. Der Kontrast zum wandelnden Außen macht sichtbar, was wirklich du selbst bist – und was nur ein Produkt deines bisherigen Umfelds war.
In diesem Moment kannst du dich ohne Masken und Schnörkel erkennen. Jetzt zeigt sich, ob du vorsichtig oder experimentierfreudig bist, ob du flexibel mit Veränderungen umgehst oder an alten Strukturen festhältst. Die Veränderung im Außen bringt deine wahre Identität ans Licht.
Kreativität als Spiegel des Wesenskerns
In kreativen Prozessen erkennt man besonders gut seinen Wesenskern. Es braucht dazu nicht viel – nur Beobachtung, Wahrnehmung und echtes Interesse. Mich selbst faszinieren kreative Prozesse immer wieder, vor allem, weil ich darin meine innere Wahrheit förmlich „schwarz auf weiß“ sehe. Das ist für mich Gold wert.
Warum? Ganz ehrlich – ich bin ein Skeptiker durch und durch. Doch nicht nur kreative Prozesse helfen mir, mich selbst besser zu verstehen. Auch andere „Hilfsmittel“ wie Astrologie oder das Enneagramm, wenn sie gut dargelegt sind, geben mir wertvolle Einsichten.
Und wisst ihr, was mein Wesenskern ist? Die Freude. Sie ist meine innere Haltung, meine Richtschnur. Natürlich gibt es noch weitere Aspekte, die ich mit meinem Kern verbinde, aber die Freude bleibt – selbst inmitten großer Veränderungen.
Hast du Lust, deinen eigenen Wesenskern zu entdecken? Dann beginne mit kreativen Übungen. Denn Kreativität ist mehr als nur Ausdruck – sie ist ein Weg zu dir selbst.
Fazit
Dieser Satz von Karr erinnert uns daran, dass Veränderungen nicht nur äußere Prozesse sind – sie wirken auch auf unser Innerstes. Sie helfen uns zu erkennen, was wirklich zu uns gehört und was nur eine Rolle war, die wir gespielt haben.
Wenn du das nächste Mal das Gefühl hast, dass alles um dich herum im Chaos versinkt, dann halte inne. Vielleicht zeigt sich gerade jetzt das, was dich wirklich ausmacht.
Veränderung ist unausweichlich. Doch die Frage ist: Wirst du sie nutzen, um dich selbst klarer zu sehen?“
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