Es sind zwei Fotos, beinahe identisch. Das eine hatte ich neulich gepostet. Es sind Kirschblüten im Frühling. Buschige rosa Blütenblätter, so weich und wirklich rosafarben. Das andere Foto erschien vor ein paar Tagen zufällig auf meinem Bildschirmhintergrund – und sofort musste ich an die Kirschblüten denken. Doch was ich da sah, waren Nelkenkorallen. Wunderschönes Rosa, und dahinter ein weiches, tiefes Blau. Fast könnte man glauben, sie zeigen dasselbe: zarte Blüten, leuchtende Farben, ein Gefühl von Leben, das sich entfaltet.
Und doch – das eine stammt von oben, das andere von unten. Das eine zeigt einen blühenden Kirschbaum auf der Erde, das andere eine leuchtende Koralle in der Tiefe des Meeres.
Zwei Welten, getrennt durch Wasser, Licht und Luft – und doch in Form, Farbe und Ausdruck so ähnlich. Ich frage mich: Ist das Zufall? Oder verbirgt sich darin ein Prinzip?
Vielleicht ist es ein Spiegel. Vielleicht zeigt sich in der Tiefe genau das, was auch an der Oberfläche geschieht – nur auf andere Weise.
Und dann frage ich mich: Wenn die Blüte der Nelkenkoralle der Spiegel des Kirschbaums ist – ist dann das, was wir in uns tragen, nicht auch ein Spiegel dessen, was draußen geschieht? Ist die Tiefe des Meeres ein Bild für die Tiefe unserer Seele?
Ich glaube, nur wenn wir bereit sind, auch in uns selbst hinabzutauchen, können wir dieses Geheimnis entschlüsseln – und verstehen, was das Leben uns zeigen will.
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